Das Stadtarchiv Siegen gehört schon seit vielen Jahren zu einem zuverlässigen Bildungspartner unserer Schule. In der vergangenen Woche hat auch die 8c das Stadtarchiv, das im KrönchenCenter in der Oberstadt angesiedelt ist, kennengelernt.
Nach einem kurzen Fußmarsch in die Oberstadt war man ganz gespannt darauf, was einen denn in so einem Stadtarchiv erwarten würde. Und so fragte auch Herr Brachthäuser, der Archivpädagoge im Stadtarchiv, zunächst nach der eigentlichen Aufgabe einer solchen Institution. Recht schnell wurde allen klar, dass das Stadtarchiv sozusagen das Gedächtnis der Stadt Siegen ist, aber zugleich auch einen Dokumentationsort darstellt.
Um dies zu verdeutlichen, durfte die Klasse auch einen Blick hinter die Kulissen werfen und das eigentliche Archiv besuchen. Dort hatte Herr Brachthäuser bereits diverse Originale vorbereitet, die sich auf das eigentliche Untersuchungsfeld des Geschichtsunterrichts bezogen: Die unterschiedlichen Auswirkungen der Industrialisierung auf den gesellschaftlichen Alltag in Siegen und der Umgebung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In einem spannenden Vortrag wurde von den Veränderungen der damaligen Zeit erzählt und es wurden auch jene Quellen gezeigt, die dabei helfen, die damalige Zeit besser zu verstehen.
Anschließend durfte man auch selbst als Archivforscher tätig werden: Im Gruppenarbeitsraum wurden verschiedene Quellen bereitgehalten, die die Frage nach „Licht“ und „Schatten“ der Industrialisierung an vielen Beispielen verdeutlichte. So hat man sich mit der Rolle der Eisenbahn, erfolgreichen Siegerländer Firmen, der medizinischen Versorgung, aber auch mit dem Umweltschutz und der Kinderarbeit intensiv auseinandergesetzt. Insgesamt ist die Zeit viel zu schnell vorbeigegangen und man hätte noch viel länger und tiefergehend nach Antworten suchen können. Wir werden bestimmt demnächst wiederkommen, wenn wir wieder Fragen aus dem Unterricht haben, die sich nicht so einfach, ohne die Profis aus dem Stadtarchiv, beantworten lassen.