Unsere Schülerinnen und Schüler der Q1 haben den Volkstrauertag am 13. November an der Kreis­ehrengedenkstätte in Gosen­bach begleitet und mitgestaltet. Der Volksbund Deutsche Kriegsgrä­berfürsorge e. V. sowie Landrat Andreas Müller haben eingeladen, um an die Toten der beiden Weltkriege und der Opfer von Gewalt und Terror zu gedenken.

Frau Capito, die stellvertretende Landrätin, erinnerte eindrücklich an den Wert eines jeden Menschen, dessen Würde angesichts aktueller Krisen zu bewahren ist. Diakon der katholischen Kirchengemeinde Peter und Paul Michael Freundt, auch ehemaliger Schüler des Löhrtor-Gymnasiums, verwies auf die große Kraft des Gebets für Menschlichkeit und Gerechtigkeit, die Christen nutzen können. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Bläserkreis Niederschelden und SIWI Vokal, dem Chor der Kreisverwaltung.

Unsere Schülerinnen und Schüler lasen Textauszüge aus einem Buch des Weidenauer Arztes Dr. Erich Baeumer (geboren 1897 und 1972 verstorben), der bei vielen Bürgern der näheren Umgebung Siegens noch als Haus-Arzt bekannt war und bis in das hohe Alter praktizierte. Seine Praxis befand sich in der Nähe des Weidenauer Krankenhauses, des heutigen Kreis-Klinikums. Er hat im Jahr 1950 als einer der ersten Augenzeugen ein kleines Buch geschrieben, in dem er seine Erlebnisse und Erinnerungen als Arzt aus der Bomben- und Bunkerzeit von 1944 bis 1945 detailliert aufgeschrieben hat. Es wurde damals vom Siegerländer Heimatverein verlegt. Es ist ein authentisches und sehr beeindruckendes Zeugnis, das auch das unmittelbare Geschehen am 16.12.1944 einfängt und als Mahnung gegen Krieg und Gewalt zu begreifen ist. Unter den Opfern waren Kinder, Frauen, Männer, Soldaten und auch sogenannte Fremdarbeiter, also Menschen, die in Kriegsgefangenschaft geraten waren und denen damals der Zugang zu schützenden Bunkern während der Bombenangriffe verboten war. Leider wird dieses Buch heute nicht mehr gedruckt und verlegt. Umso wichtiger war es, Dr. Erich Baeumer 72 Jahre nach den Ereignissen zu zitieren und ihm eine Stimme zu geben.

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Text haben wir herausgefunden, dass Dr. Baeumer der Onkel des Großvaters einer unserer Schülerinnen war, die am Volkstrauertag vorgelesen haben. Die Veranstaltung war wie im letzten Jahr beeindruckend, sie wurde mit großem Engagement aller Beteiligten gestaltet und bot sehr viel Raum für Besinnung. Wir möchten an dieser Stelle auch Herrn Ingolf Jost vom Kreis Siegen-Wittgenstein für den guten Kontakt und seinen persönlichen Einsatz herzlich danken.

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