Als ich am 28. Januar 2023 aus dem Flugzeug stieg und den Flughafen von Marseille betrat, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Ich war in einem Land, was ich bisher nur von Urlauben aus meiner Kindheit kannte. Und ich war auf eine Gastfamilie angewiesen, die ich noch nie gesehen und nur von Anrufen kannte.
Doch das Gute ist, dass man sich seine Austauschsschüler frei aussuchen kann und man dafür sorgen kann, dass man ähnliche Interessen hat.
Somit kam ich nach einer herzlichen Begrüßung schon auf der Autofahrt von Marseille nach Nîmes ins Gespräch. Und auch wenn ich noch viele Fehler machte, gab sich meine Gastfamilie Mühe, mich zu verstehen.
In den nächsten Tagen standen dann viele Aktivitäten an, die mir neue Einblicke bescherten. Zunächst musste ich feststellen, dass die Schule an manchen Tagen bis 18 Uhr geht. Trotzdem waren die Stunden in der Schule sehr ereignisreich, da ich versuchte, neue Freunde zu finden und mich auszutauschen. Eine hervorragende Gelegenheit dafür, bot auch der „Club Ado“, ein Jugendtreff, zu dem wir an den meisten Wochentagen gingen und der mir die Möglichkeit gab, Freunde zu finden, zu denen ich noch nach meiner Abreise Kontakt haben würde.
Ein besonderes Highlight waren auch die Fußballtrainings unter der Woche, da ich so in einem ganz anderen Verein in einem anderen Land Fußball spielen konnte. Dass ich dann sogar bei den Spielen am Wochenende spielen konnte, war eine besonders positive Überraschung für mich. Die zwei Monate in Frankreich sind durch all die neuen Erfahrungen und Eindrücke wie im Flug vergangen. Obwohl Deutschland und Frankreich aneinandergrenzen, gibt es doch unzählige Unterschiede, im Lebenswandel, Essen, Freizeitgestaltung usw. Mein Französisch hat sich in der Zeit deutlich verbessert, doch noch wertvoller sind die Erfahrungen, die es einem möglich machen, Frankreich ein wenig besser zu verstehen.
Ich kann jedem, der ein minimales Grundniveau im Französischen besitzt, raten, einen Schüleraustausch zu machen. Auch ich hatte Respekt davor, bei fast fremden Leuten in einem fremden Land zu leben, doch diese Angst verfliegt sehr schnell, wenn man sich an das neue soziale Umfeld etwas gewöhnt hat.