Im Sommer 2013 führte Frau Thiel im Fach Kunst mit den 5. Klassen das "Gummibärchenprojekt" fort. Diesmal sollten die Werke ein "Phantasialand" für Gummibärchen bilden. Bei den Gummibärchen handelt es sich jedoch um  riesige Brüder der kleinen Süßigkeiten. Denn die Bärchen wurden in einem vorausgehenden Projekt  aus Seife geschnitzt. Für sie entstanden eine Achterbahn, Riesenräder, Geisterbahnen, ein Kettenkarussell und ein Free-fall-Tower. Die Jugendlichen arbeiteten dabei in kleinen Gruppen und benutzten Abfallmaterialien für ihre Kunstwerke.

Schon einige Wochen davor begannen die Kleingruppen mit der Ideenfindung. Wie die Profis erstellten die Teams einen maßstabsgetreuen Bauplan, ein Baustellenschild mit Firmen- und Objektname, Abbildung des Objekts, legten einen Termin der Fertigstellung fest usw. Zuletzt erarbeiteten die Teams schließlich eine Materialliste mit Angaben der „Lieferanten“ und des Liefertermins. Zum Glück brauchte jedes Gruppenmitglied nur eine dieser Aufgaben zu übernehmen. So konnten die Aufgaben nach den vorhandenen Begabungen untereinander aufgeteilt werden. Die Klassenkameradinnen und -kameraden stellten eine Gruppe von „Investoren“ dar. Vor ihnen mussten dann die geplanten Objekte präsentiert werden. Immerhin waren die Objekte mit einem Investitionsvolumen zwischen 1,3 und 242 Millionen Euro veranschlagt. Diese wurden nur zugesagt, wenn das Objekt die "Investoren" wirklich überzeugend konnte.

Anschließend mussten verlässliche Absprachen getroffen werden, zum Beispiel zu welchem Termin Martin die benötigten Papierrollen „auf den Bau“ liefern muss. Denn war das Material nicht termingerecht da, führte das zu Verzögerungen und damit höheren Gesamtkosten. So finden nun die unterschiedlichsten Materialien den Weg in die Schule: vom Eierkarton bis zum Fahrrad.

Die Klassen montierten die verschiedenen Materialien zu einem homogenen Objekt. Immer wieder wurden zwischendurch „Bauleiterbesprechungen“ durchgeführt, um die anstehenden Probleme zu lösen und das weitere Vorgehen zu planen.

Schon die Einigung auf ein Objekt war gar nicht so einfach. Aber vor allem bei den Bauarbeiten lernten die Kinder, immer wieder eigene Vorstellungen und Herangehensweisen aufzugegeben. Denn es galt, einen zufriedenstellenden Kompromiss zu finden. Das führte manchmal zu Diskussionen, die die normale Arbeitslautstärke in einer Klasse überstiegen. Wichtige Regeln für diese Diskussionen sind: Gleichberechtigung aller Beteiligten, einander ausreden zu lassen, Probleme und Konflikte zu benennen und einen eigenen Beitrag zur Lösung zu formulieren.

Wie die Bilder zeigen, wurde dieses Ringen aber durch sehenswerte Ergebnisse belohnt.

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