Verschiedene Streichergruppierungen überzeugten beim Frühlingskonzert des Gymnasiums am Löhrtor. Foto: gmz

Frühlingskonzert des Gymnasiums am Löhrtor und der Musikschule

gmz Siegen. Sonntagnachmittag in der sehr gut besuchten Aula des Gymnasiums am Löhrtor: Während Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde sich in gespannter Erwartung auf die Musikdarbietungen des Nachwuchses freuten, rückten die jungen Musizierenden des Gymnasiums die letzten Stühle, Notenständer und Mikros auf der Bühne zurecht, prüften aufgeregt, ob die Instrumente auch stimmten, die informativen Moderationstexte vorlagen oder auch die Noten, während die Technik (in Händen einer Schüler-AG) die letzten Abstimmungen vornahm.

Und dann ging es los, das Konzert, das in Zusammenarbeit mit der Fritz-Busch-Musik­schule der Stadt Siegen stattfand. Gezeigt wurde in diesem Frühlingskonzert, wie Angela Schween-Ante aus dem Team der Schulleitung in ihrer Begrüßung betonte, wie sich die Schülerinnen und Schüler musikalisch weiterentwickelt haben. Geleitet werden die verschiedenen Streicher- und Vokalgruppen von Angelika Braumann, Camilo Goitia, Dorothea Kiess und Marie Schlüter (alle Musikschule) sowie Tabea Goerke, Nadja Krakowczyk und Valeria Solbach (Löhrtor).

Trotz des (angenehm) straff organsierten Ablaufs erhielt jede der Gruppen die Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren. Und wenn sicher an mancher Stelle in punkto Tonreinheit und Präzision noch „Luft nach oben war“, so zeigten die Darbietungen doch die Freude am gemeinsamen Tun, am Klang der Streichergruppe, des Orchesters oder des Chores und das teils schon sehr erfolgreiche Bemühen um die gemeinsame Gestaltung der musikalischen Aussage, Stimmung oder der schönen Melodie. Den Anfang machten die Ministrings, die z. B. die „Herr-der-Ringe“-Melodie mit Spannung intonierten. Die Streicherklassen 5 und 6, die teils auch gemeinsam spielten, überzeugten mit rhythmischer Gestaltung („Capt'n Jack's Hornpipe“), zupackender Erzählung („String Time Joggers: Jazz Suite No. 4“) oder einem kräftigen Reel („Still Reeling“).

Schön klang auch Christian Löbbeckes Version der europäischen Melodie des „Te Deum Prélude“ von Charpentier, das die Streicherklasse 6 mit dem Unterstufenorchester darbot. Das Unterstufenorchester zauberte nach Haydns „Jahreszeiten“ endlich das Versprechen des Frühlings in die Aula, gegen die Kälte draußen, pfiffig und beschwingt sorgte auch „L'Arlésienne“ nach Bizet (Mittelstufenorchester) wieder für Wärme. Ein Hinhörer war auch der uralte, (hier eigentlich) getanzte Kampf gegen das Böse, der vom Jugendsinfonieorchester in „Lord Of The Dance“ inszeniert wurde!

Auch die Vokalpraktischen Kurse der beiden Q-Stufen und ihre Ensembles sowie der Chor überzeugten (am Klavier begleitet von Dominik Stangier, teils mit Felix Scholl am Cajón): „Thinking Out Loud“ (Soli: Gianna Groppo und Laura Joswig) tastete sich zurückhaltend vor, „Human“ (Soli: Marie Beineke, Ronja Müller-Späth und Carina Judt) setzte auf einen spannenden Kontrast zwischen zupackendem Tutti und reflektiert-zarten Soli, mit Verve und Schmiss stimmten die Q-1er und der Chor mitreißend „I Will Follow Him“ an (Solo: Marie Bäumer). Begeisterter Applaus belohnte die Musiker und Sänger, und die Zuhörer verließen das Konzert erfreut und angeregt: Musik ist eine Sprache, die, wenn sie mit so viel Verve und Engagement genutzt wird, Menschen immer erreicht und bereichert.