Am Mittwoch, dem 22. Januar 2014, boten Frau Bald und Frau Plessing-Mau eine ganztägige Schulung an. Dazu waren 31 Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe und den 9. Klassen gekommen. Sie alle engagieren sich an unserer Schule als Mentoren beziehungsweise in der Hausaufgabenbetreuung für die Klassen 5 und 6.

Der Tag begann mit einer Gesprächsrunde, in der sich die Teilnehmenden kennenlernen, aber auch schon erste Erfahrungen aus­tauschen konnten. Im Zentrum der Schulung stand ein Rollenspiel, in dem die Situation der Hausaufgabenbetreuung simuliert wurde. Zur Vorbereitung des Rollenspiels diente die Aufwärmübung „Die sechs Gebärden des Griechischen Theaters". Alle Teilnehmenden erprobten hier verschiedene pantomimische Übungen. Diese Übungen erforderten zunächst ein bisschen Überwindung, doch mit der Zeit führten die Schülerinnen und Schüler sie immer selbstbewusster aus.

Nach diesem „Warming-up" wurden zwei „Hausaufgabenbetreuer/Mentoren" sowie sechs „Schüler" ausgelost. Sie erhielten Rollenbeschreibungen, die allerdings den Mitspielern nicht bekannt waren. Während der folgenden halben Stunde versuchten die beiden „Betreuer", sich auf unterschiedliche „Schüler" einzustellen, die ihre Mathematik- und Deutschhausaufgaben zu erledigen hatten. Dabei gab es verschiedene Haltungen: vom Arbeitsunwilligen, der jede Gelegenheit zur Ablenkung von der eigentlichen Aufgabe nutzte, bis zum Motivierten, der konzentriert arbeitete.

Wer gerade nicht selbst eine Rolle spielte, sollte auf verschiedene Aspekte achten: Umgang mit Störungen, Reaktion auf Nachfragen, Interaktion zwischen Betreuer und Schüler, Umgang mit Fehlern, Arbeitsorganisation und -klima.
Diese sehr intensive Phase brachte zum Teil überraschende Ergebnisse. Der Blick „von außen" zeigte allen: Die Kinder nehmen die Betreuer gleichzeitig auf vielen Ebenen in Anspruch. Dabei können einige Aspekte leicht übersehen werden. Das Rollenspiel machte deutlich, wie anstrengend die Betreuungsarbeit dadurch sein kann.

Nach der gemeinsamen Mittagspause erarbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen Strategien, die ihre Arbeit in der Betreuung zukünftig erleichtern können. Dabei sollten sie ihre eigenen Rolle reflektieren. Sie besprachen den Umgangston und die Wortwahl. Auch überlegten sie, wie sie das Arbeitsklima verbessern und in geeigneter Weise Hilfestellungen geben können. Daneben machten sie sich das Problem bewusst, die eigene Aufmerksamkeit „gerecht" zu verteilen. Schließlich suchten sie nach Vorgehensweisen, um als Mentoren Konfliktsituationen zu entschärfen und die Kinder im Anschluss an die Hausaufgaben zu beschäftigen.

Die Gespräche verliefen sehr intensiv und konstruktiv. Die ehrlichen Beiträge der Mentorinnen und Mentoren haben gezeigt, wie wichtig ein regelmäßiger Austausch aller Beteiligten ist.

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