Ein einfaches, aber wirkungs­volles Bühnenbild, einige Licht- und Musikeffekte, vier Schau­spieler und eine Handpuppe bescherten am 14. März den Schülern/innen der Oberstufe einen ganz besonderen Genuss, denn sie durften teilhaben an einer äußerst gelungenen Aufführung des Thalia Theaters, das sich derzeit mit „Woyzeck“ auf Deutschland-Tournee befindet.

Von Georg Büchner (1813-1837) nur als Fragment in vier textunterschiedlichen Handlungen vorhanden, knüpft das Stück auch heute an aktuelle Geschehnisse an. Die einleitenden Worte von Valentin Eckhardt gesprochen, der sowohl den Doktor als auch den Hauptmann spielte, verdeutlichten dies: „(...) Was ist ein Menschenleben wert? (...) Dieser Frage kann sich auch der Schüler nicht entziehen (...).“

Das Ensemble konfrontierte mit ihrem engagierten Spiel die gebannten Zuschauer mit Woyzecks Welt und Leben, der sich als Außenseiter der Gesellschaft die Existenz seiner Geliebten Marie (Sandra Pascale) und ihres gemeinsamen Kindes sichern möchte. Woyzeck (Lars Christian Heinecke) verdingt sich daher als Bursche beim Hauptmann (Frank Petersen) und stellt sich dem Doktor für zweifelhafte wissenschaftliche Versuche zur Verfügung - eine Situation völliger Entfremdung beginnt und setzt jene Ereignisse in Gang, die nach Maries Untreue zu ihrer Ermordung führen.

Nach der knapp einstündigen Inszenierung und einem donnernden Applaus nahmen sich die Schauspieler Zeit und beantworteten bereitwillig Fragen aus dem Publikum, die anschließend noch in den Kursen Vertiefung fanden. Wir freuen uns bereits jetzt auf ein neuerliches Gastspiel des Thalia Theaters!

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