Im November 2018 gab es für unseren Erdkunde-Leistungskurs eine besondere Unterrichts­einheit. Isabel Briese und Philipp Stahl von der Abteilung Stadt­entwicklung, –planung und Lie­genschaften der Stadtverwaltung stellten gemeinsam mit der Praktikantin Alina Cordes die Aufgaben und das Berufsbild eines Stadtplaners vor.

Stadtplaner beschäftigen sich im Kern mit der Frage, wie die Stadt von morgen aussehen soll und arbeiten in der öffentlichen Verwaltung oder in privaten Planungsbüros. Zur Steuerung der städtebaulichen Entwicklung, beispielsweise bei der Planung eines neuen Wohn- oder Gewerbegebietes, erstellen die Stadtplaner Bebauungspläne. Zur Entwicklung von Stadtteilen oder Stadtquartieren sowie bestimmten Stadtfunktionen (z. B. Einzelhandel) werden Entwicklungskonzepte erarbeitet. Die letzte Entscheidung trifft immer der Stadtrat nach umfangreichen Beteiligungsverfahren.

Der Erdkunde-Leistungskurs ist eine Kooperation zwischen uns und dem Gymnasium Auf der Morgenröthe mit 14 Schülern/innen. Herr Oberin, Lehrer des Leistungskurses, findet es sehr wichtig zu zeigen, dass Erdkunde mehr als nur „Stadt-Land-Fluss“ ist. Anhand von aktuellen städtebaulichen Projekten wie „Siegen zu neuen Ufern“, die „Neugestaltung des Herrengartens“ und „Uni kommt in die Stadt“ wurde den Schülern/innen die positive städtebauliche Entwicklung in Siegen aufgezeigt.

Die Kursteilnehmer hatten sich im Vorfeld anhand eines Brainstorming mit den Themen Stadtplanung und Stadtentwicklung in Siegen beschäftigt. Im Anschluss an den Vortrag der beiden Stadtplaner kam es mit den Schülern zu einer interessanten Diskussionsrunde. Die Schüler/innen fragten z. B. nach „Problemstadtteilen“ und Entscheidungswegen. Frau Briese ermutigte die Kursteilnehmer, sich aktiv in die Themen der Stadt einzubringen: „Unsere Demokratie lebt von der Bürgerbeteiligung. Jeder kann sich auf der Homepage der Stadt Siegen und im Ratsinformationssystem über aktuelle städtebauliche Projekte und Bebauungspläne informieren und aktiv in den verschiedenen Ausschüssen und dem Jugendparlament einbringen“, so Briese. Gerade deshalb ist es wichtig, in Schulen vorzustellen, wie solche Planungsprozesse ablaufen. Die Kooperation zwischen Schulen und der Stadtverwaltung Siegen kann bei Bedarf gerne ausgebaut werden, um die Kinder- und Jugendbeteiligung zu fördern. Vielleicht findet auch die eine oder der andere Gefallen an dem Beruf …