Rom, die Hauptstadt Italiens, wurde der Sage nach im Jahre 753 v. Chr. von Romulus in der Landschaft Latium gegründet und gab den Bewohnern, den Latinern, und auch der Sprache den Namen: Latein.

Dieses Latein wurde nicht nur über Jahrhunderte hinweg gesprochen, man hat auch Verträge, Gesetze und literari­sche Werke in dieser Sprache aufgeschrieben – und zwar in dem lateinischen Alphabet, das wir bis heute benutzen.

Im Laufe der Jahrhunderte dehnten die Römer ihr Reich über das gesamte Mittelmeer und sogar bis ins heutige Deutschland aus. Sie hinterließen in diesen Ländern Tempel, Theater, Thermen, Straßen und Brücken. Viele Völker übernahmen auch die Sprache der Römer. Selbst viele Jahrhunderte nach dem Zerfall des Römischen Reiches lebte die lateinische Sprache weiter. Noch heute wird es zum Beispiel im Vatikan, dem Sitz des Papstes in Rom, gesprochen. Und das mittelalterliche Latein, in dem damalige Schriften und Verträge abgefasst wurden, hat sich heute weiter entwickelt zu den romanischen Sprachen: Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch.

Der Unterricht im Fach Latein bringt euch diese Sprache näher. Daneben geht es aber auch um die Zeit, in der Latein von den Römern und anderen Menschen gesprochen wurde: die Zeit der Antike und des Mittelalters. Wir werden uns die antiken Mythen, die Götterwelt, die Lebenswelt der Römer und vieles Andere genauer anschauen! Nicht nur die Sprache, auch die Welt des Latein ist sehr spannend!

Latein - Lernen mit System!

Es klingt wie eine Selbstverständlichkeit – aber auch Lernen will gelernt sein. Wissen zielgerichtet zu erwerben und zu ordnen, ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten und hilft dir dabei, viel Zeit zu sparen. Gerade beim Erlernen der lateinischen Sprache kannst du solche Fähigkeiten üben: Vokabeln lernst du am besten mit System. Die Grammatik versteht man am besten systematisch!

Außerdem werden im Lateinunterricht Lern- und Arbeitstechniken gefördert, die sowohl für andere Schulfächer als auch für das spätere Berufsleben wichtig sind: Beobachtungsgabe, Konzentrationsfähigkeit, Unterschei­dungsvermögen, sorgfältiges Abwägen von Lösungen, sprachliche Kreativität.

Wenn du Latein lernst, trainierst du zugleich deine Muttersprache. So übst du beim Übersetzen von lateinischen Texten ins Deutsche, genau hinzusehen, geeignete Wörter zu suchen, sie zu prüfen und auszuwählen. So kannst du deine sprachlichen Fähigkeiten verbessern.

Schließlich ist der lateinische Wortschatz (der übrigens sehr begrenzt ist: schon nach 2 – 3 Jahren versteht man die meisten Texte) und die lateinische Grammatik Basis vieler anderer Sprachen (Französisch, Spanisch, Italienisch), wodurch das Erlernen dieser Sprachen erheblich erleichtert wird. Und auch das Erlernen deutscher Fremdwörter (z.B. permutieren), Werbeschöpfungen (dentamed) oder Fachbe­griffe (Kardiologie) wird durch Latein-Kenntnisse vereinfacht.

Hier geht es auch um dich!

Was heißt das eigentlich:

  • Ein wirklich guter Freund zu sein?
  • Glücklich zu leben?
  • Zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden?
  • Für sich und andere Verantwortung zu übernehmen?

Im Lateinunterricht werden wir auch solchen Fragen immer wieder begegnen: Römische Schriftsteller wie Cicero oder Seneca haben sich nämlich über die Antworten darauf sehr oft den Kopf zerbrochen.

Vielleicht hast du dir ja diese oder ähnliche Fragen auch schon einmal selbst gestellt. Sicher hast du bemerkt, dass es schwer ist, darauf wirklich treffende Antworten zu finden.

Die Gedanken der römischen Schriftsteller können dir sicherlich Anregung geben, selbständig eine eigene Antwort auf solche Fragen zu finden.