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Kommunikationswege

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Am 2. Juni war der Hamburger Pastor Robert M. Zoske bei uns zu Gast. Er berichtete unseren Schülern/innen der 9. Klasse und der Oberstufe von seinen neuen Erkenntnissen über das Leben von Hans Scholl. Als mutige Widerstandskämpfer ver­teilten Hans und Sophie Flug­blätter gegen Hitler und wurden vom NS-Regime ermordet. War Hans Scholl zum Widerstand geboren?

Seine Herkunft aus einem libera­len, protestantischen Elternhaus war einer der Gründe, die ihn zusammen mit seiner Schwester Sophie in den Widerstand gegen das NS-Regime gehen ließen. Aber zwischen Hans Scholls Geburt am 22. September 1918 und seiner Hinrichtung am 22. Februar 1943 liegt eine widersprüchliche Biografie, zu der neben dem Verteilen von Flugblät­tern unter dem Titel „Die Weiße Rose" auch die begeisterte Mitglied­schaft in der Hitler-Jugend gehörte.

Herr Zoske war als erster auf die bisher völlig unbekannten Gedichte Hans Scholls gestoßen. Sie be­fanden sich in einer unscheinbaren Mappe mit der Aufschrift „handschriftliches Material" und waren überwiegend in Sütterlin-Schrift verfasst. Die Themen der von Rilke, George und Verlaine beeinflussten Gedichte: Liebe und Sehnsucht, Einsamkeit, Stille, Natur und vor allem Religion. Diese Gedichte zeigen ein „inneres Ringen": mit sich, Gott und der Welt, mit Kriegserlebnissen und, wenn auch nicht direkt als Thema, mit der eigenen Homosexualität. Diese war nicht nur der Grund für Scholls Festnahme und vorübergehende Inhaftierung im Jahr 1937, sondern laut Zoske auch der entscheidende Anlass für eine Sinnkrise und die nachfolgende Suche Scholls nach Halt im Militär, in der Natur und Religion. Wie sehr ihm vor allem das Christentum zur Zuflucht und zum Fundament für den späteren Widerstand wurde, das machen Gedichte wie „Dom" oder „Maria" spürbar.

Nach Herrn Zoskes Vortrag arbeiteten unsere Schüler/innen in ihren Klassen und Kursen zu verschiedenen Aspekten des Lebens von Hans Scholl:
Widerstand, Elite, Sehnsucht, Tyrannenmord, Homosexualität, Freiheit, Gottesbild, Christusbild, Marienbild und der Name „Weisse Rose“.

In der Schlussrunde in der Aula beantwortete Herr Zoske dann die Fragen, die in den Gruppen zu den einzelnen Aspekten aufgekommen waren.

Wir danken der Schulreferentin Frau van Doorn dafür, dass Sie einen solchen Experten an unsere Schule vermittelt hat.

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