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SIEGEN SZ nahm an einer Schulstunde unter Corona-Bedingungen teil
Schulleiter Dr. Reiner Berg sieht den Präsenzunterricht für die Schüler und Schülerinnen als besonders wichtig an.
kalle ◼ Sie gehört mittlerweile zum festen Bestandteil des täglichen Lebens: die Anti-Corona-Maske. Längst hat sie sich zu einem modischen Accessoire entwickelt. Zum Teil sind kleine Werbebotschaften aufgenäht. Farbenfroh dürfen sie allemal sein.
Die Mund-Nasen-Maske ist eines der wichtigsten Hilfsmittel, so sagen es die Fachleute, um dem Coronavirus die Luft zum Atmen zu nehmen. Der Umgang mit dem Stück Stoff ist aber beileibe nicht ohne. Manch einer bekommt Panik mit dem Teil vor Mund und Nase. Manchmal könnte man dieses kleine Stück Stoff im Gesicht verfluchen, vor allem, wenn man es mehrere Stunden am Tag tragen muss. Davon sind vor allem die Schüler und Schülerinnen sowie das Lehrpersonal betroffen, die sich in den Schulstunden trotz der Maske auch noch richtig konzentrieren müssen. Nach allen bisher vorliegenden Erkenntnissen stellt das Tragen von Masken aber keine gesundheitliche Gefahr dar.
„Die chirurgischen oder auch die so genannten Alltagsmasken mögen ein wenig unbequem sein für Kinder, sie schränken aber das Ein- und Ausatmen nicht ein, führen weder zu einer Einschränkung der Sauerstoffversorgung noch zu einer gefährlichen Anreicherung von Kohlendioxid“, schreibt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.
Die Siegener Zeitung besuchte am Dienstag das Löhrtor-Gymnasium in Siegen und nahm an einer Schulstunde unter Corona-Bedingungen teil.
Bevor ich mich auf den Weg in die Klasse machte, nahm ich am Schuleingang noch ein paar kräftige Atemzüge in der milden Novemberluft – Luft bis hinunter in die kleinsten Lungenverästelungen. Danach war Schluss mit lustig. Maske auf und hinein ins Schulgebäude. Schulleiter Dr. Reiner Berg nahm mich dann quasi an die Hand. Das war gut so, denn längst waren die 7,5 Dioptrien starken Gläser meiner Brille so beschlagen, dass ich ohne Hilfe sicher gegen die nächste Glastüre gerannt wäre.
720 Schüler und Schülerinnen werden in der 1536 gegründeten Lehranstalt unterrichtet. Dr. Berg: „Die Schüler und Schülerinnen sind auch in den schwierigen Corona-Zeiten sehr diszipliniert. Optimaler Unterricht ist zwar anders, doch wir haben festgestellt, dass der Präsenzunterricht für die Kinder nicht durch Unterricht zu Hause am Computer zu ersetzen ist. Das Lernen in der Klasse ist auch für das soziale Miteinander extrem wichtig. Der Unterricht ist nachhaltiger.“
Raum 105 ist offen. Die Englischstunde beginnt. Lehrerin Tabea Goerke wirft mit dem Besen den Beamer unter der Raumdecke an. Die Luft ist frisch. Das kennt man von Klassenräumen so nicht. Die Formalien, wie die Einteilung des Schulhofdienstes, sind schnell erledigt. Jetzt geht es zur Sache. Die 28 Jungen und Mädchen der Klasse 5 sind voll konzentriert. Emilia hat ihre dicke Jacke angelassen. Alle haben den Mundschutz auf. „Wir haben einen verrückten Pinguin“, steht auf dem Lehrplan. Ladies and Gentlemen, jetzt geht es los. Tabea Goerke ist eine Lehrerin, wie sie im Buche steht. Die Kinder, das spürt man, mögen die junge Frau.
Nach 25 Minuten wird eine Pause eingelegt. Die Schüler öffnen alle Fenster, die Klassentür steht sperrangelweit auf. Jetzt gibt es frische Luft für alle. Damit man gar nicht erst anfängt zu frieren, hat die Klasse sich mit 15 zu 13 Stimmen für den Monkey-Dance entschieden. Die Musik läuft, die Maske bleibt auf, doch es wird getanzt, als gäbe es kein Morgen mehr. Was für ein Spektakel!
Tabea Goerke hebt den Finger, Start frei für den zweiten Teil der Schulstunde. Der Englischunterricht nimmt Fahrt auf. Charlotta hebt den Finger. Das Mädchen hat ihren pinken Mundschutz passend zum T-Shirt ausgesucht – modebewusst auch in Pandemie-Zeiten. Die Stunde vergeht wie im Fluge.
Mein Fazit: Man kann den Unterricht offenbar so gestalten, dass die Kinder den Mundschutz nicht mehr wahrnehmen. Das nennt man Perfektion.
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GOSENBACH Am Volkstrauertag erinnerte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge an die Opfer der beiden Weltkriege
Jeder Einzelne kann zu einem friedlichen Miteinander beitragen.
sos ◼ 81 Grabkreuze, zwei gusseiserne Platten und ein Sarkophag erinnern in Gosenbach an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Die Ausmaße des Leids können jedoch kaum mit der bloßen Präsenz von Gedenkstätten wie der des Kreises Siegen-Wittgenstein nachvollzogen werden. So fanden gestern im gesamten Kreis etliche Veranstaltungen statt, um der Toten zu gedenken.
Großväter, Väter, Onkel, Brüder starben in den beiden Weltkriegen; viele Familien trauerten um die, „die sinnlos ihr Leben verloren haben”, so Landrat Andreas Müller. Nach dem Mauerfall dann die große Euphorie, jetzt werde alles besser. Doch friedlich gehe es auch heute noch nicht zu. Im Landesinneren werde gehetzt, „und die Leute, die sich als Retter des Abendlandes aufführen, wissen gar nicht, für welche Werte das Christentum steht”, nämlich unter anderem die Nächstenliebe. Die Überwindung von Hass, Intoleranz und Verfolgung brauche Mut und Ausdauer, betonte Müller, und er plädierte: „Lassen Sie uns mit aller Kraft für Frieden, Versöhnung, Toleranz und die Würde aller Menschen eintreten.“
Die vier Schüler des Löhrtorgymnasiums, die ihre Gedanken zum Volkstrauertag vortrugen, haben die Schrecken des Krieges nicht erlebt und im Alltag wohl nur wenige Berührungspunkte. In Form einer Zeitreise nahmen sie die Zuhörer mit in die Vergangenheit, wiesen auf berühmte Persönlichkeiten hin, die in die Schlacht ziehen mussten, erinnerten an den Bombenangriff auf Siegen am 16. Dezember 1944 und sprachen auch über die Hinterbliebenen. „Wir Kinder haben es heutzutage gut. Wir müssen uns keine Sorgen machen, dass wir nicht genug zu Essen und Trinken haben“, sagte Oskar Uebach. Dementsprechend schwer falle es ihnen, sich in die damalige Zeit hineinzuversetzen. „Aber wir sollten uns immer dessen bewusst sein.“ 420 Millionen Kinder lebten weltweit in Kriegsgebieten, richtete die Schülerin Helene Herbst den Blick auf andere Länder: „Mir fällt es schwer zu glauben, dass die Menschen aus der Vergangenheit gelernt haben.”
Annette Hinzmann sah eine Bedrohung in den rechten Kräften, die versuchten, die Verantwortung Deutschlands zu relativieren. Sie mahnte: „Dem muss entschieden widersprochen werden. Und jeder, der die Kriege rechtfertigen oder verharmlosen wolle, trete Opfer und Angehörige mit Füßen. Der Auftrag Gottes an die Menschen sei es, alles für die Versöhnung zu tun. „Wir müssen jedem mit Respekt und Achtung begegnen”, so Hinzmann, ganz gleich welche Herkunft oder Konfession derjenige mitbringt. „Wo wir dies tun, da fängt der Frieden an.“
Eine, die die Folgen des Krieges hautnah miterlebt hat, war gestern extra aus Berlin angereist. Christel Liebrams Vater, Erich Preuss, war hier in der Region gefallen und wurde in Gosenbach begraben. Das erste Mal besuchte sie die Gedenkstätte. „Er wurde dreimal umgebettet. Ich habe eigentlich keinen Bezug hier her”, sagte sie. Dennoch sei sie sehr froh, sich überwunden zu haben, an der Gedenkstunde teilzunehmen.
„Ehrender kann es nicht sein“, lobte sie alle Beteiligten der Veranstaltung, zu der der Kreisverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeladen hatte; neben dem Landrat, den Schülern und Pfarrerin Annette Hinzmann waren das der Chor „SiWi Vokal“, die Freiwillige Feuerwehr Gosenbach und der Bläserkreis Niederschelden.
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Löhrtor-Schüler begeisterten mit englischem Klassiker
sz Siegen. Am Samstagnachmittag hieß es in der Aula des Gymnasiums am Löhrtor: Vorhang auf für die 13 Mitglieder der Englisch-Theater-AG (Jahrgangsstufe 9), die ihre eigene Adaption von Oscar Wildes Klassiker „The Canterville Ghost“ auf die Bühne brachten. Ein Jahr hat es gedauert, bis die Buchvorlage in eine moderne Bühnenfassung verwandelt, Texte gelernt, Kostüme geschneidert, das Bühnenbild gebaut und alle Requisiten gebastelt waren. Mit Bravour schauspielerten die jungen Leute mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass man fast vergaß, dass das Ganze auf Englisch vonstatten ging. Auch das Bühnenmanagement sowie Ton-und Lichttechnik lagen in der Verantwortung von Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse und wurden gekonnt gemeistert.
So erlebten die Zuschauer einen unterhaltsamen kulturellen Zusammenstoß zwischen dem ehrwürdigen Gespenst von Canterville, das seit Jahrhunderten erfolgreich in einem englischen Herrenhaus herumspukt, und einer amerikanischen Familie, die in besagtes Haus einzieht. Gänzlich unbeeindruckt von der Anwesenheit des Geistes reagieren die neuen Mieter aus Übersee ganz und gar nicht so, wie der arme Sir Simon das in seiner 400-jährigen Gespenster-Karriere gewohnt ist. Und so kommt es zu einigen skurrilen Begegnungen, bis er schließlich seine langersehnte Erlösung findet. Am Ende gab es Applaus und viel Lob für die hervorragende gemeinsame Leistung der Nachwuchs-Talente, wie es in einer Mitteilung heißt.
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sz Siegen. Die Paar IT und die „effexx“-
„Da das dringend benötigte Fachwissen für Berufe in der rasant wachsenden IT-Branche häufig fehlt, ist es erforderlich, den Schülern frühzeitig Lernangebote zu schaffen und einen Ein- und Überblick zu diesem spannenden Berufsfeld anbieten zu können“, so Thomas Paar als Geschäftsführer der Paar IT.
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Löhrtor-Gymnasium und Fritz-Busch-Musikschule luden zu Konzert
pav Siegen. Großer Andrang am späten Sonntagnachmittag vor der Aula des Gymnasiums am Löhrtor. Das alljährliche Frühjahrskonzert, ein Highlight mit langer Tradition, stand wieder an. In Zusammenarbeit mit der Fritz-Busch-Musikschule der Stadt Siegen richteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrkräften ein Orchesterkonzert aus, das verschiedene Jahrgänge und Fähigkeiten zusammenbrachte. Sowohl instrumental als auch gesanglich bewiesen die jungen Talente ihr Können. Äußerst professionelle Performances der Streicherklassen, des Löhrtor- und Musikschul-Orchesters (Unterstufen-, Mittelstufen- und Jugendsinfonieorchester) sowie des Vokalpraktischen Kurses erwarteten das Publikum. Man merkte schnell, dass die Kinder für ihre Sache brennen. Nicht nur viel Mut und Leidenschaft gehören dazu, auch Freundschaft und Zusammenarbeit werden gefördert.
Mit einem Einzug der Streichinstrumente wurde der Abend von der Streicherklasse 5 unter der Leitung von Marie Schlüter, Kilian Müller, Tabea Goerke und Nadja Krakowczyk eröffnet. Sie spielte „Calipso“ von Peter Wilson sowie einen „March“ von Stanley Fletcher. Danach gestaltete die Streicherklasse 6 mit „Forrest Gump“ von Alan Silvestri und „Galactic Odyssey“ von Deborah Baker Monday den Abend weiter. Neu war diesmal, dass das Schulorchester die Arbeit der Streicherklassen 5 und 6 fortführt und eine Verbindung zu den Musikschulorchestern herstellt.
Das neue Löhrtor-Orchester debütierte unter der Leitung von Marie Schlüter mit „Spring Comes Again“ von Edward Huws Jones und dem „Midnight Tango“ von William Pordon. Gemeinsam mit dem Unterstufenorchester der Musikschule spielten sie das Traditional „Waltzing Matilda“. Der Vokalpraktische Kurs unter der Leitung von Valeria Solbach schloss den ersten Teil des Konzerts mit drei beliebten Stücken der Popmusik ab: „We Are The World“ von USA for Africa, „Angels“ von Robbie Williams und „ What About Us“ von Pink.
Nach der Pause und einem schnellen Umbau betraten die Orchester der Musikschule unter der Leitung von Angelika Braumann die Bühne. Das Mittelstufenorchester (zehn bis 17 Jahre) spielte den „Russischen Tanz“ aus Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“ und ein Medley aus der Filmmusik zu „Pirates Of The Caribbean“.
Mittels einzelner Videosequenzen, die vor jedem Auftritt des jeweiligen Orchesters oder Chors gezeigt wurden, bekamen die Zuschauer einen Einblick in die Proben der Kinder, die von der Wahl ihres Instruments und den Gründen erzählten, warum sie im Orchester spielen oder im Chor singen und was ihnen dabei besonders viel Spaß macht. Dabei hörte man bei den meisten heraus, dass sie besonders das Zusammenspiel mit den anderen Kindern, mit den Instrumenten und Stimmen schätzen und spannend finden. Außerdem können sie eigene Improvisationen, Ideen und Wunschlieder mit einbringen.
Instrumental endete der Abend mit dem Auftritt des Jugendsinfonieorchesters. Die Nachwuchstalente zwischen 17 und 25 Jahren spielten unter der Leitung von Angelika Braumann die „St. Paul's Suite“ von Gustav Holst und gaben damit einen Ausblick auf Kommendes: Am 7. Juli lädt die Fritz-Busch-Musikschule zum Konzert unter dem Motto „Frisch gestrichen XXL“ in die Siegerlandhalle ein und wird dort einen bunten Mix bekannter Melodien aus Klassik, Film und Unterhaltungsmusik präsentieren.