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„Weltbaustelle NRW“: Wandbild an der Fassade des Löhrtor-Gymnasiums fertiggestellt
◼ Von Anke Bruch
Siegen.
Die Künstler Charles Behbe (Simbabwe) und Jan Bresinski (Deutschland) haben ihr großes Wandbild an der Fassade des Löhrtor-Gymnasiums fertiggestellt. Zwei Wochen lang haben sie bei strömendem Regen und Kälte ein einmaliges Kunstwerk geschaffen.
Das 300 Quadratmeter große Bild entstand im Rahmen der Kampagne „Weltbaustellen NRW“. An diesem Projekt des Eine-Welt-Netzes beteiligten sich 16 Städte aus Nordrhein-Westfalen – Siegen war die letzte Aktion, die nun fertiggestellt wurde. Auf dem Bild werden die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 aufgegriffen. Diese lassen sich in fünf Bereiche einteilen. „Tangiert werden die Bereiche Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft“ so Manfred Belle vom Eine-Welt-Netz NRW.
In der vergangenen Woche wurde das Gerüst entfernt und das Wandbild offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. In einer Feierstunde in der Aula des Löhrtor-Gymnasiums dankten Wolfgang Cavelius als Vertreter der Stadt Siegen sowie Elisa Heinrich als Projektleiterin vom Verein für Soziale Arbeit und Kultur den vielen Helfern.
„Schüler von Beginn an involviert“
Denn: Auch zahlreiche Schüler waren am Projekt beteiligt und hatten ihre Ideen mit den Künstlern gemeinsam umgesetzt. „Die Schüler waren von Beginn an in die Diskussionen involviert und konnten so ihre Vorstellungen, Ängste und Hoffnungen für die Zukunft einbringen“, sagte Heinrich.
Bevor das Gemälde auf die Wand gebracht wurde, waren Skizzen angefertigt worden, die am Ende aber doch immer noch einmal verändert wurden. Geplant war auch, das Krönchen irgendwo einzubauen, doch am Ende gab es dafür doch zu wenig Platz. „Wir wollten auch nicht, dass es untergeht und so haben wir es einfach weggelassen“, so Behbe.
„Es ist ein wirklich eindrucksvolles Kunstwerk mit vielen Einzelbildern entstanden, die nicht erklärt werden sollten. jeder interpretiert sie anders. Aber eins ist klar: auf unserer Welt gibt es derzeit viel zu viele Baustellen“, so Cavelius in seiner Ansprache. Solch ein Bild könne zum Nachdenken anregen und zum nachhaltigen Handeln anspornen.
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SIEGEN Jan Bresinski und Charles Bhebe haben ihr Wandgemälde am Löhrtor fertiggestellt
Das Bild will sehr bewusst zur Diskussion anregen.
ciu ◼ Land unter. Rette sich, wer kann, und rette, was er kann. Den Koffer voll Geld; das Nutztier, die Geige, die Kinder, Buch oder Burger, die fein gehegte Blume. Denn das Wasser steht den Menschen bis zum Hals. Jedenfalls denen, die am Fuß der Brückenpfeiler leben – und ums Überleben kämpfen. Von deren Sorgen, Nöten, Ängsten enthoben sind jene, die dort zu Hause sind, wo das Geld hängenbleibt. In den Wolkenkratzern des „big business“ einer blinkenden Glitzerwelt. Um die allein mit den Augen zu erreichen, muss man den Kopf weit in den Nacken leben. So hoch, so fern, so unerreichbar türmt sich die Skyline einer kalten Metropole auf. Was bei denen ganz unten ein Gesicht hat, ist „on the top“ hinter erleuchteten Fensterreihen verborgen, bleibt anonym, ist nicht zu fassen.
Ist das die Welt, in der wir leben? Vielleicht. Jedenfalls ist das die Welt, die Jan Bresinski (Eitorf) und Charles Bhebe (Simbabwe) an die Wand gemalt haben: an die Straßenseite der Aula des Löhrtor-Gymnasiums Siegen und um die Ecke zum Parkplatz herum – wo ein Affe uns Menschen gewissermaßen den Vogel zeigt … Rund zwei Wochen haben die beiden Künstler auf der „Weltbaustelle Siegen“ gearbeitet. Haben zunächst recherchiert und – auch, wie berichtet, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums – projektiert, um dann die riesige Außenfläche zu gestalten.
Eine Aufgabe war es, mit diesem Bild auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Agenda 2030) aufmerksam zu machen. Darauf verwies Eine-Welt-Promotorin und Siegener Projektleiterin Elisa Heinrich am Mittwoch während der Feierstunde zur offiziellen Übergabe des Wandgemäldes. So finden sich in diesem Mega-Bild Verweise auf die Themen Armut, Bildung, Klimawandel oder Ungleichheit. In Vertretung von Bürgermeister Steffen Mues dankte Beigeordneter Wolfgang Cavelius allen am Projekt Beteiligten und verwies auf manches, was sich städtischerseits in Sachen Klimaschutz oder fairer Handel tut. Ob Siegen nun tatsächlich eine grüne Stadt ist (wie der Verwaltungsmann unterstrich) oder ziemlich zubetoniert (wie Schüler Kevin Dinay im Interview mit Schulleiter Dr. Reiner Berg sagte), darf gerne diskutiert werden. Auch ob das Bild von unserer Welt, das uns das Löhrtor als Spiegel vorhält, ein stimmiges ist – oder auch nicht. Es soll und wird in jedem Fall für Gesprächsstoff sorgen.
Abschied nehmen mussten die Schulgemeinde und die Eine-Welt-Initiativen von den beiden Künstlern, die eine Menge positiver Impulse gegeben haben. Das jedenfalls war am Mittwoch in der Aula spürbar. Viel Applaus und mit Bedacht gewählte Geschenke erhielten Bhebe/Bresinski mit auf den Weg. Sie seien „erstmal platt“, sagten sie – nach so vielen Tagen bei überwiegend herbstlich nassem Wetter auf dem Gerüst. Dann freilich packen sie wieder etwas Neues an, möglicherweise gibt es sogar ein gemeinsames Projekt in Simbabwe. Auf Dr. Bergs Frage, ob sie mit ihrem Siegener Wandgemälde zufrieden seien, antwortete Charles Bhebe siegerländisch knapp: „Jo.“
Schön, dass die Schulchöre die Botschaft des Bildes mit passenden Songs unterstrichen: die Jüngeren mit Birdys „People Help The People“, die Älteren mit „Human“ von Christina Perri. Auch an den Erwachsenen von morgen (und hier beginnt ein kleiner Kommentar) liegt es, in welchen Bereichen unsere Welt eine Baustelle bleibt oder nicht. Und: Richtig rund würde die Sache, wenn der zu Jan Bresinski und Charles Bhebe entstandene Kontakt vertieft werden könnte – etwa mit einer Einzel- oder Doppelaussteliung im Haus Seel oder auch (immerhin ist Bhebe bei der 57. Biennale in Venedig vertreten) im Museum für Gegenwartskunst.
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300 Quadratmeter großes Wandbild am Löhrtor-Gymnasium ist fertig. Raum für Interpretationen
Von Laura Handke
Segen. Das Gerüst ist weg - das Bild ist fertig. Die Künstler Charles Bhebe und Jan Bresinski haben im Rahmen der Kampagne „Weltbaustellen NRW“ ein 300 Quadratmeter großes Wandbild zum Thema Nachhaltigkeit an der Fassade des Gymnasiums am Löhrtor gestaltet.
Von Wind und Wetter
Zwei harte Wochen liegen hinter den Künstlern. Acht bis zehn Stunden pro Tag verbringen sie draußen, um das Wandbild am Gymnasium fertig zu stellen. Das Gerüst ist hoch, die Wand groß. Sie ldettern immer wieder hoch und runter, egal bei welchem Wetter. „Es war sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt“, sagt Charles Bhebe. „Es ist so geworden, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir sind sehr zufrieden.“
Vor dem Projekt haben die Künstler Schüler des Gymnasiums gefragt: „Was würdet ihr retten, wenn plötzlich eine Flutwelle kommt?“ Die Schüler unterstützten Bhebe und Bresinski bei der Arbeit und brachten ihre Ideen mit ein: „Die Zusammenarbeit hat gut geklappt. Wir mussten das natürlich vorher planen, weil die Zeit knapp war“, sagt Jan Bresinski. Trotzdem sei alles reibungslos verlaufen.
Vom Abheben und Versinken
Auf dem Bild gibt es zwei Welten: Die eine, obere, ist abgehoben, in der anderen, unteren, droht alles zu versinken. „Das Bild regt zum Nachdenken an“, sagt Charles Bhebe - ein buntes, fröhliches Bild, mit einem ernsten Hintergrund. „Vielleicht regt es auch dazu an, mutiger zu werden und die Stadt durch weitere Wandbilder bunter zu gestalten“, sagt Jan Bresinski.
Auf eine Erklärung für ihr Bild möchten sich die Künstler nicht festlegen: „Es lässt Spielraum für eigene Interpretationen“, sagt Charles Bhebe, Ziel: Die 17 Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sichtbar machen. Sie sind teils eingearbeitet, „das Bild weist aber auch auf andere Probleme hin“, so Bresinski.
Der Betrachter solle jedenfalls zum Nachdenken angeregt werden darüber, wo man sich selbst auf dem Bild verorte - bei den oberen, abgehobenen oder den unteren, die absaufen? Und kann die Grenze überhaupt so eindeutig festgelegt werden? Die beiden Künstler sind übrigens auch zu sehen. Suchen erwünscht.
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sz Siegen/Nottuln. Beim Wettbewerb der Schulsanitäter, zu dem das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe nach Nottuln im Münsterland eingeladen hatte, erreichte die Schulsanitätsdienstgruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Winterberg den 1. Platz. Über Rang 2 dürfen sich die Schulsanitäter des Siegener Gymnasiums Am Löhrtor freuen. Teilgenommen hatten insgesamt 170 Schüler in 22 Schulsanitätsdienstgruppen aus ganz Westfalen-Lippe. Von der Förderschule bis zum Berufskolleg waren alle weiterführenden Schulformen beim Wettbewerb vertreten. Bei etwa der Hälfte der Aufgaben ging es um Erste Hilfe. Darüber hinaus warteten musisch- kulturelle Herausforderungen und sportliche Übungen auf die Schüler im Alter von 13 bis 21 Jahren.
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Beim Schulsanitäter-Wettbewerb in Nottuln, zu dem das Jugendrotkreuz (JRK) Westfalen-Lippe geladen hatte, erreichten die Schulsanitäter des Gymnasiums Am Löhrtor aus Siegen den zweiten Platz, knapp geschlagen vom Geschwister-Scholl-Gymnasium aus Winterberg. Teilgenommen hatten 170 Schüler aus 22 Schulsanitätsdienstgruppen – etwa aus Lippstadt, Winterberg, Herford, Münster, Dortmund, Arnsberg, Werl und Neuenkirchen. Von der Förderschule bis zum Berufskolleg waren alle weiterführenden Schulformen vertreten. „Piraten Ahoi!” lautete das Motto, das als roter Faden die elf Stationen miteinander verband. Bei rund der Hälfte der Aufgaben ging es um die Erste Hilfe.